BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN laden zur großen Bürgerversammlung am 01.09.2017 gegen die L821n in Oberaden ein.

01.09.2017 - Einlass 18:30 Uhr, Beginn 19 Uhr in der Realschule Oberaden

06.08.17 –

In Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative „L821n NEIN“, BUND, NABU und weiteren Organisationen findet am Freitag, den 01.09.2017 in der Realschule Oberaden eine große Bürgerversammlung gegen die L821n statt. Einlass ist ab 18.30Uhr, Beginn ist um 19.00Uhr.

Bereits auf der Info-Veranstaltung im Juli in Weddinghofen kündigte der Stadtverbandsvorsitzende der Bergkamener Grünen, Rolf Humbach, eine weitere in Oberaden an, da der Widerstand gegen die L821n in Oberaden sehr stark ist.

In der Zwischenzeit haben sich bekanntlich die Befürworter der Straße gegen eine Zusammenarbeit mit den Gegnern und gegen jegliche alternativen Verkehrsmaßnahmen entschieden, was Humbach persönlich sehr verwundert, für ihn aber auch verschiedene Fragen aufwirft:

Wie können sich Menschen auf der einen Seite massiv über Verkehrslärm beschweren, auf der anderen Seite aber keinerlei Maßnahmen ergreifen wollen, die dem möglicherweise Abhilfe schaffen außer einem Straßenneubau? So schlimm kann die Verkehrsbelastung der Anwohner ja dann wohl nicht sein, wenn man sich als einzige Maßnahme auf einen Straßenneubau verlässt, der evtl. in einigen Jahren, einigen Jahrzehnten realisiert wird, evtl. aber auch gar nicht und man in der Zwischenzeit seelenruhig nichts tun und abwarten kann.
Ein Mitglied der Kamener BI gegen den Logistikpark an der A2 wird berichten, wie es gelungen ist, die Stadt Bergkamen zu einem Rechtsfahrgebot für ausfahrenden LKW-Verkehr aus dem Logistikpark zu bewegen.

Wieso wird besonders von Seiten der CDU dieser Straßenneubau als Allheilmittel angesehen, obwohl aus Studien/Stellungnahmen der Verwaltung ganz eindeutig hervorgeht, dass der Bau der L821n keine signifikante Entlastung für Jahn- oder Schulstraße bringen wird? Spielen hier vielleicht parteipolitische Erwägungen eine Rolle nach dem Motto „was ihr in 30 Jahren nicht geschafft habt, ziehen wir jetzt in kurzer Zeit durch“ ? Vor einigen Jahren noch war die CDU strikt gegen den Bau dieser Straße... Von der Bürgerinitiative gegen die L821n werden alternative Verkehrsmaßnahmen vorgestellt, die allesamt schnell und kostengünstig umgesetzt werden können, ohne dass es Jahre dauert und Millionen verschlingt.

Wie kann der Sprecher der Bürgerinitiative für die L821n äußern, dass der LKW-Verkehr der Schulstraße nicht über die Fritz-Husemann-Str. abgeleitet werden soll, damit dort die Anwohner nicht zusätzlich belastet werden? Die Industriestraße ist damals genau zu diesem Zweck gebaut worden, nämlich damit der LKW-Verkehr von Fritz-Husemann- und Werner Straße die Route über die A1 in Rünthe nimmt. Zu diesem Punkt hat es auch bereits Ansprachen der Stadt bei den beteiligten Firmen gegeben, auf ihren LKW-Verkehr einzuwirken, diese Route zu nehmen, auch online wird auf diese Route hingewiesen. Die Oberadener Bürger scheinen Herrn Schauerte bei dieser Äußerung nicht in den Sinn gekommen zu sein, denn die kann er anscheinend guten Gewissens zusätzlich und dauerhaft mit Verkehr belasten, die Anwohner an einer ausgewiesenen und bereits vorhandenen LKW-Route aber nicht?

Haben die Befürworter der L821n mal darüber nachgedacht, dass selbst mit dem Neubau der Straße in kürzester Zeit es in Weddinghofen nicht einen LKW weniger geben wird?
Das Kombibad wird gebaut und vorher das alte Wellenbad abgerissen. Die Waldsiedlung soll gebaut werden. Das PueD soll gebaut werden. Die Berggalerie wird umgebaut und eröffnet und dann auch täglich beliefert. An der Pfalzschule wird gebaut. Die Heideschule wird abgerissen und das gesamte Gebiet an der Berliner Str. neu bebaut. Netto und eine Tankstelle werden von LKWs beliefert. Alles Ziel- und Quellverkehr, der auch mit Straßenneubau keine andere Route wählt, wählen kann.

Was hängen möglicherweise an diesem Straßenneubau noch für weitere Überlegungen? Plant hier jemand im Hinterkopf evtl. schon das nächste Gewerbegebiet, welches ja dann über die neu gebaute Straße super zu erreichen wäre? Oder gibt es möglicherweise noch ganz andere Überlegungen oder mögliche Profiteure?

Gibt es in Bergkamen keinen Klimawandel? Können wir es uns erlauben, weitere etwa 70.000 qm Fläche zu versiegeln? Haben die Befürworter etwa einen Planet B?
Selbst auf höchsten Ebenen ist das Problem Klimaerwärmung und Versiegelung von Flächen mittlerweile angekommen, wird international diskutiert, aber im Kleinen vor Ort wird dann der Bau einer Straße ( 1,8km ) als nicht relevant für unser Klima und die Umwelt abgetan?

Wie wird denn die Hochwassersituation in Oberaden gelöst? Bereits jetzt gibt es bei Starkregen massive Probleme und ein weiterer Ausbau der Pumpstation am Kuhbach ist nicht möglich. Ein Vertreter des Lippeverbandes ist eingeladen, zur Entwässerungssituation der L821n in der Versammlung Auskunft zu geben. Ebenso wird ein betroffener Landwirt zu Wort kommen.

Zu der Infoveranstaltung sind der Bürgermeister der Stadt Bergkamen, der Landrat des Kreises Unna, Vertreter der Parteien und der Verwaltung, des Lippeverbandes, Straßen NRW, der Bezirksregierung Arnsberg, der Verbandsversammlung des RVR, Mitglieder der Landesregierung, sowie heimische Landtags- und Bundestagsabgeordnete eingeladen.

Die Sprecher der Initiative L821n NEIN, Anja Lenz und Andreas Worch, werden an diesem Abend Ausmaße der Straße und vor allem der Brücke über den Kuhbach vorstellen, ebenso lässt die BI derzeit ein möglichst realitätsnahes Modell der Landschaft mit der Straße im Maßstab 1:1000 erstellen, so dass jedem Bürger deutlich wird, um was für einen massiven Eingriff in die Natur es sich handelt.

Neben weiteren Fragen, möglicherweise auch Antworten und sachlichen Diskussionen sollen an diesem Abend der aktuelle Stand des Verfahrens besprochen werden, weitere Verfahrensschritte erläutert, sowie Protestnoten und Forderungen an die beteiligten Behörden formuliert und eventuell übergeben werden.

Bereits im Vorfeld möchte sich Humbach ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Bergkamen bedanken, die sowohl Räumlichkeiten als auch Equipment für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hat. Ebenfalls gilt sein großer Dank der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen, speziell der Löschgruppe Oberaden, die sich sofort bereit erklärt hat, die Versorgung der Teilnehmer am Abend mit Getränken zu übernehmen.

Die lokale Presse wird ebenso vor Ort sein, wie Radio und Fernsehen, deshalb macht der Vorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als erneuter Veranstalter und Moderator bereits im Vorfeld darauf aufmerksam, dass jeder Teilnehmer der Veranstaltung am 01.09. mit dem Besuch der selbigen der Veröffentlichung von Bild- und Tonmaterial zustimmt.