Sandbochumer Heide weiter frei zugänglich -

Dinosaurierpolitik in Sachen Naturschutz gescheitert

22.01.13 –

Dinosaurierpolitik in Sachen Naturschutz gescheitert

Als erfreulichen Sieg des Naturschutzes verbucht die Kreistagsfraktion von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN die gestrige Nachricht zum Aus für den Dinopark am geplanten Standort  in Bergkamen.

Umweltverbände im Kreis Unna hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass ein so massiver Eingriff durch einen geplanten Dinopark in der Sandbochumer Heide nicht innerhalb des Kreises Unna auszugleichen ist. Zu wertvoll sei der Wald und die ihn bewohnenden Arten.
 
Auch die Planung, als Ausgleichsfläche ein 2 ha großes Waldstück zu vernässen, um so den streng geschützten Waldschnepfen  einen Umzug dorthin schmackhaft zu machen, fand keine Zustimmung. Im Gegenteil, darüber reagierten nicht nur Naturschützer mit ungläubigem Kopfschütteln.

Gudrun Bürhaus, umweltpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion: „Auch Bergkamen verfügt nicht über eine Waldschnepfen-Art, die sich einfach in einen anderen Wald umsiedeln lassen würde. Und nun, nach dieser endgültigen Entscheidung, dass ein Dinopark in der Sandbochumer Heide nicht gebaut werden darf, müssen glücklicherweise die späten und lebenden gefiederten Nachfahren der Flug-Saurier nicht den Plastik-Dinos weichen. Schade, dass Bergkamen so viel sinnlose Arbeit für einen Investor verschwendet hat, der bereits in Städten unserer Region mit diesem Projekt aus guten Gründen abgeblitzt ist, u.a. in Holzwickede und Hagen.“

Und Herbert Goldmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Landtagsabgeordneter sieht auch etwas Gutes bei  allem Ärger:  „Durch das Verfahren wurde allgemein bekannt, welch wertvolles und seltenes Stück Natur wir vor unserer Haustür haben.“

Die Naturschützer seien sicher  gern bereit, Interessierten vor Ort die dort lebende Flora und Fauna zu erklären. Und vor allem dürfe die Sandbochumer Heide weiterhin kostenlos durchwandert werden.

Bergkamener Verwaltung überrascht  durch die Reaktion des Ministeriums?

Ein funktionierendes Internet und die Fähigkeit relevante Texte und  Karten zu lesen, hätten ausgereicht, um zu erkennen, dass die dortigen Planungen für den Dinopark mit den gesetzlichen Regelungen zum  Naturschutz nicht in Einklang zu bringen sind.

Gudrun Bürhaus hatte als umweltpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag schon vor Monaten auf ein Schreiben des Landesumweltamtes (LANUV) hingewiesen, in dem die Landesbehörde den Romberger Wald/Sandbochumer Heide als naturschutzwürdig einschätzt. „Man könnte auf den Gedanken kommen, die Befürworter des Dinoparks hätten mit „kreativen“ Interpretationen versucht, den Inhalt dieses Schreibens für ihr Anliegen kompatibel zu machen.  Und nun ist man überrascht, dass dieser Versuch gescheitert ist?“

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